Katzenschnupfen – Symptome erkennen, behandeln und vorbeugen
Katzenschnupfen – gefährlicher, als man zunächst ahnen würde
Ein Großteil der Katzenbesitzer unterschätzt die Risiken, die von Katzenschnupfen ausgehen können und verlässt sich auf die diesbezügliche Impfung der Tiere. Schließlich werden die Samtpfoten meist schon im jungen Alter ab der 8. Lebenswoche mit einem entsprechenden Impfstoff versehen – gleich neben Tollwut und Katzenseuche.
Mit einem Schnupfen, wie wir Menschen ihn kennen, ist er aber absolut nicht zu vergleichen. Tatsächlich wird das Krankheitsbild aber sowohl von Viren als auch von verschiedenen Bakterien hervorgerufen. Da derzeit grundsätzlich keine Impfstoffe gegen Bakterien existieren, bietet eine Impfung gegen Katzenschnupfen keinen 100 %- igen Schutz gegen die Infektionskrankheit.
Symptome der Erkrankung – so zeigt sich Katzenschnupfen
Vereinzeltes Niesen ist nichts als Symptom für Katzenschnupfen zu verstehen. Wenn das Tier allerdings an anhaltenden Niesanfällen in Verbindung mit Sekretabsonderungen aus der Nase leidet und abgeschlagen wirkt, sind dies klinische Merkmale für einen Katzenschnupfen. Tränende Augen, wässriger Nasenausfluss, Niesen, Appetitlosigkeit und Fieber sind erste Anzeichen für Katzenschnupfen.
Die Inkubationszeit ist an den jeweiligen Erreger gebunden und beträgt im Durchschnitt 2 bis 7 Tage.
Reo-, Herpes-, Rhino- und Caliciviren gelten als primäre Auslöser für Katzenschnupfen. Herpesviren überleben außerhalb des Organismus der Tiere lediglich für 12 Stunden.
Allerdings scheiden infizierte Tiere die Viren über Nasen-, Mund- und Augensekret über ein mehrwöchiges Zeitfenster schubweise aus. Caliciviren werden über ein verhältnismäßig längeres Intervall von der erkrankten Katze ausgestoßen. Ergänzend rufen Zwischenformen zwischen Viren und Bakterien wie Chlamydien und Mycoplasmen Katzenschnupfen hervor. Zusätzlich forcieren sogenannte “ Zweiterreger“ in Form von Bakterien die Entstehung der Krankheit.
Demnach intensivieren Eiterbakterien die Komplexität des Krankheitsverlaufes, wodurch die Behandlung erschwert wird. Abwehrschwächende Faktoren wie Ernährungsfehler oder Wurmbefall erhöhen das Risiko für das Auftreten von Katzenschnupfen. Stress und psychische Belastungssituationen befeuern den Ausbruch der Infektion.
Der Katzenschnupfen gehört ausschließlich in die Hände eines Arztes
Registrieren Besitzer bei ihrem Liebling Anzeichen für einen Katzenschnupfen, muss der Tierarzt aufgesucht werden. Der Tierarzt kann eine präzise Identifikation des Erregers vornehmen. Dieses Vorgehen verhindert eine unnötige Antibiotikagabe und schont die Darmflora der Katze, die durch unkontrollierte Antibiotikagabe dauerhaft geschädigt wird.
Welche Folgen hat ein Katzenschnupfen
Unbehandelt kann Katzenschnupfen bei einem gleichzeitig geschwächten Immunsystem auf die Augen der Tiere übergreifen. Diese schmerzhaften Entzündungen von Augen und Hornhaut führen im Extremfall zur Ausbildung von Löchern in den Augäpfeln der Tiere sowie zur Erblindung.
Tragende Katzenmütter mit Katzenschnupfen weisen eine hohe Totgeburten- Quote auf oder bringen missgebildete Kitten zur Welt. Prinzipiell bestimmen der Gesundheitszustand des Vierbeiners und die Art des Erregers über den Verlauf und den Ausprägungsgrad des Krankheitsbildes. Ohne Behandlung führen sämtliche Arten der Erkrankung zum Tod des betroffenen Tieres.
Im Gegensatz zum Menschen kann der Schnupfen bei den Tieren chronisch werden. Wegen der Vielzahl an krankheitsauslösenden Keimen kennt die Veterinärmedizin keine allgemeingültige Therapie gegen die Infektion und klassifiziert Katzenschnupfen als Komplexerkrankung.
Welche Risikogruppen für den Katzenschnupfen gibt es?
Risikogruppen für die Infektion sind neben ungeimpften Jungtieren, Freigänger, Katzen mit einer diagnostizierten Grunderkrankung und Vierbeiner, die sich in Tierheimen, Tierpensionen und Tierkliniken aufhalten.
Der Katzenschnupfen ist sehr ansteckend
Virusbedingte Krankheitsbilder sind hochansteckend für die Artgenossen infizierter Katzen. Angesteckte Tiere verbreiten die Schnupfenerreger und stecken immungeschwächte und nicht geimpfte Tiere mit den Keimen an. Abhängig von dem jeweiligen Viren- und Bakterienstamm werden die gefährlichen Krankheitserreger über Tröpfchen von Speichel-, Tränenflüssigkeit und Nasensekret an andere Katzen weitergegeben.
Der direkte Kontakt mit einem Virusträger beispielsweise während des Beschnupperns ist ausreichend, um ein gesundes Tier zu infizieren. Per Tröpfcheninfektion übertragen sich die Erreger ebenso beim gegenseitigen Ablecken.
Die Erkrankung kann zudem über die gemeinsame Nutzung von Gegenständen wie Futterschalen oder Spielzeug verbreitet werden. Der Mensch kann das Virus ebenfalls an Schuhen und Kleidung tragen. Deshalb ist die Impfung für Wohnungskatzen ein wertvolles Instrument zur Gesundheitsprophylaxe.
Immunisierung als Prophylaxe
Ein Befall mit derartigen Krankheitserregern kann mit einer bakteriellen und tödlich endenden Sekundärinfektion der Katzen einhergehen. Zuverlässigen Schutz vor Viren soll eine Immunisierung gegen Katzenschnupfen bieten. Diese können Sie zusammen mit Ihrem Tierarzt besprechen und gegebenenfalls durchführen lassen.
Die Grundimmunisierung sollte unbedingt im frühen Kiddenalter der Tiere erfolgen. Halter sollten ihre Katze laut Veterinärmedizinern im Lebensalter von 8 bis 12 Wochen impfen lassen. Bei Freigängern ist der diesbezügliche Impfschutz in einem jährlichen Turnus aufzufrischen, während Wohnungskatzen in einem regelmäßigen Rhythmus von 3 Jahren eine Auffrischung erhalten sollten.
Ist der Katzenschnupfen auf Menschen übertragbar?
Die Krankheit ist prinzipiell nicht auf Menschen übertragbar. Außerhalb der Wirte erhält das Virus für maximal 24 Stunden seine Aktivität. Zusätzlich zerstören konventionelle Desinfektionsmittel die Erreger und sorgen zuverlässig für deren Deaktivierung.